In den Berichten von Olli und Micha konnten wir die Jagd nach Bestzeiten verfolgen, unsere Flitzpiepen Chris und Chrissi schilderten Ihre Erlebnisse zu ihrem ersten Marathon und nun folgt der letzte Beitrag mit dem Thema Party und Spaß pur:-), aber starten wir vorne.
Beim zweiten Marathon soll alles anders werden, vor allem eine bessere Vorbereitung. Acht Jahre zuvor führte meine bedingt konsequente Vorbereitung immerhin zu einer Marathonzeit von unter 4 Stunden.Alle persönlichen Ziele hatte ich in Verbindung mit einem Marathonlauf somit schon erreicht und ein weiterer Lauf war nicht geplant.
Berlin Marathon 2013
Freudestrahlend erzählte Chris mir seinen Plan die rund 42 km in Berlin laufen zu wollen, nur ein Laufpartner wurde noch gesucht. In meinem Urlaub 2012 folgt dann die Anmeldung und eine Nachricht mit, wir sind angemeldet…meine Strandurlaubsträume wurden abrupt beendet. Aber es ist auch noch ein Jahr Zeit…
In einer beeindruckenden Art und Weise zogen Chris und Chrissi ihr Trainingspensum runter, wohingegen meine Motivation eher bescheiden ausfiel. 3 Monate vor Marathonstart standen eine handvoll 10 km Läufe auf meinem Zettel und die Zeit rannte mir davon. Naja immerhin die Zeit rannte ;-)
Hilfreich um sich in der Woche aufzuraffen ist unser Flitzpiepen Intervalltraining. Alle Lauffreunde sind herzlich eingeladen immer Donnerstags ab 18 Uhr auf der Hatzfeldallee in Berlin Tegel mit uns ein paar Bahnen zu drehen. Einen ersten Leistungstest sollte der Mercedes Benz Halbmarathon darstellen. Leider ist nach 16 Km Schluss gewesen, Magenkrämpfe und weitere Beschwerden legten mich lahm. An diesem Punkt angekommen kamen starke Zweifel auf… Zähne zusammen beißen und weitere Vorbereitungsläufe in die Beine bekommen. Meine zweite Marathonvorbereitung ist tatsächlich noch viel schlechter gelaufen…
Nervosität kam am Tag der Startnummerabholung am Samstag um 09 Uhr auf der Messe noch nicht auf. Meine Flitzpiepen Laufpartnerin Chrissi begleitete mich, so erledigten wir alle Formalitäten und belohnten uns mit einem Heißgetränk aus wohlschmeckenden gerösteten Kaffeebohnen. Am Abend gab es eine kleine Pastaparty, unsere Küche sah dementsprechend aus. Chaos, aber immerhin passte dies zur Vorbereitung.
Am Tag meines zweiten Berlin Marathons stand eine kalte Portion Nudeln mit Bolognese auf dem Speiseplan. Eine sehr delikate Mahlzeit für ein Frühstück um 5:45h. Auf geht es zum Flitzpiepentreffen am S Bahnhof Friedrichstr. unser Laufteam wurde durch Sven ergänzt und so ging es zu sechst zur Kleiderbeutelabgabe und gegen 08:15 Richtung Startblock. Nach etwas Gedrängel im Wald standen wir endlich im Startblock. Zu diesem Zeitpunkt bin ich die Ruhe selbst gewesen und freute mich auf eine große Laufparty, nur meine Pulsuhr meldete sich immer wieder ab… Pünktlich um 09:00 Uhr konnte der GPS Satellit geortet werden und es ging los. Kurz vor der Startlinie jubelte uns der Flitzpiepen Fanclub zu. Meine Verlobte strahlte über beide Ohren und gab mir einen extra Kick an Motivation mit, bevor ich um 09:05 die Startlinie überquerte.
Die ersten Kilometer liefen noch nicht so recht und an Party und Spaß war nicht zu denken. Als uns unsere Supporter an KM 6 sahen, machte ich einen sehr fertigen Eindruck. Vielleicht habe ich mich doch übernommen und hätte nach der Vorbereitung abbrechen sollen. Bis KM 11 lief es ordentlich und die Halbmarathonzeit mit 02:02h ist auch sehr vielversprechend. Viele Freunde, Verwandte und all die Bands und Zuschauer am Streckenrand machten das Erlebnis unvergesslich und führten zu einem regelrechten Rausch. Bis zur Halbmarathondistanz liefen wir – Chris, Chrissi, Sven und ich – in einer geschlossen Gruppe. Einige male gab es kommunikative Probleme bei den Getränkeständen und sprengte die Gruppe kurzfristig auf, mit zunehmender Laufdauer spielte es sich immer weiter ein. Nach Kilometer 22 lief ich ein kleines Loch zu Chrissi zu und führte die Gruppe wieder zusammen.
Nun setzten zuerst bei Chrissi leichte Krämpfe ein, um kurze Zeit später Chris heim zu suchen. Während dieser Zeit, KM 22-30 versuchte ich unsere kleine Laufgruppe zusammen zu halten. So pendelte ich zwischen Chris und Chriss, die in einem Abstand von 300 Meter liefen. Die Party findet am Ende des Feldes statt, bei jeder Band lief ich klatschend vorbei. Jeder Ruf mit meinem Namen wurde mit einem bedankenden Klatschen erwidert. Ich hatte Spaß und freute mich über einen beschwerdefreien Lauf. Meine große Herausforderung zu diesem Zeitpunkt bestand darin, Chris ins Ziel zu begleiten. Motivierende Sprüche meinerseits wurden mit einem Grunzen kommentiert. Am Potsdamerplatz angekommen strahlten mich die zwei roten Luftballons unserer jubelnden Supporter an. Ein letzter Kuss von Katharina ließ die langsam aufkommenden Schmerzen vergessen und schon lief ich wieder zu Chris auf. Vor der Anmeldung hatten wir uns gegenseitig versprochen diesen Lauf zusammen zu bestehen und so hielten wir es auch. Ich feierte und Chris kämpfte wie ein Löwe. Am Ende erreichten wir gemeinsam in 4:26h das Ziel. Ein großes Dankeschön an all die Freunde die uns an der Strecke unterstützt und uns nach dem Lauf so herzlich empfangen haben. Vielleicht springt das Marathonfieber auch auf unsere anderen Flitzpiepen über. Ich bin dann bestimmt erneut dabei:-)
Euer Denstax