Flitzpiepe auf Abwegen…
Heute starten wir mal mit einem neuen Bereich in unserem Läufer/Sportblogs.
Es gibt ja tausend und eine Möglichkeit sich für die kommende Laufsaison fit zu machen oder auch zu halten.
Mich hat es heute ins Schwimmbad getrieben. Das erste Mal schwimmen, nicht nur zum Spass am planschen. Den Gedanken einfach mal ins Hallenbad zu gehen und aus zu testen wie es um meine Schwimmkünste steht, hatte ich schon länger. Da ich in diesem Jahr eventuell doch den ersten “kleinen” Triathlon in Angriff nehmen will, musste ich also langsam anfangen meinen inneren Schweinehund auf der Couch zu lassen und mit dem Schwimmtraining zu beginnen.
Heute hatte ich den Vormittag frei und schon seit 3 Tagen geplant: “Heute gehst du schwimmen!”. Am Abend davor startete ich mit den Vorbereitungen und versuchte mir noch schnell einen Trainingsplan zu “ergooglen”. Egal was, hauptsache irgend einen Plan der von der aufsteigenden leichten Nervösität ablenkt.
Im Schwimmbad angekommen erlitt ich erstmal einen kleinen Kulturschock. Alles sah noch genauso aus, wie ich es vom Schwimmunterricht in der 4. Klasse vor 19 Jahren in Erinnerung hatte. Naja gut nicht ganz, mittlerweile bin ich einen guten Meter größer ;)
Das nächste tückische Hindernis auf dem Weg zum aufstrebenen Wettkampfschwimmer wartete auch schon: Der Kleiderspind, in seinem giftigen Gelb, wollte nicht so wie ich. Aber mein Retter in der Not war nicht weit: Ein herumstreunender Bademeister eilte zu Hilfe und erklärte mir erst einmal, dass da doch bitte ein 1 Euro Stück in das Schloss muss und nicht nur die Eintrittskarte, die ich mal locker in das Schloss geklemmt hatte. Jetzt musste ich nur noch wen suchen der mir das Kleingeld wechseln konnte und dann konnte es endlich los gehen. 20 Minuten Trainingszeit hab ich inzwischen schon gespart;-)
Dann stand ich endlich am Beckenrand des Grauens!
Mmmmmmmhhh war mein erste Gedanke, so richtig überzeugt war ich nun doch nicht mehr von meinem Vorhaben und die ersten Zweifel kamen auf.
“Schwimmen am Mittwoch Vormittag ist in etwa so spassig, wie shoppen am Samstag auf’ m Kudamm” Aber es gibt auch Positives, die Zeit und Mode haben Einzug gehalten, auch in “meinem kleinen” Schwimmbad. Keine einzige Badekappe zu sehen! Keine schwimmenden Blumenmuster weit und breit.
Was sich allerdings nicht geändert hat, waren die Senioren. Jetzt zwar nicht mehr direkt an den Kappen zu erkennen, allerdings enttarnte sie nun Ihr Schwimmstil sofort. :-)
Es waren eher Treibbojen ohne jegliche Eigengeschwindigkeit, mehr am Schnattern miteinander, als am schnaufen allein. Das Einschwimmen gestaltete sich eher zu einem Hindernisse umkreisen, so ein bisschen wie bei Minesweeper ( eines der ersten Windowsspiele, wo es darum geht alle Felder mit den Minen zu meiden :D )
Ein bisschen hin und her und schon war eine Bahn gefunden, die ich mir mit einem relativ sportlichen, ambitionierten Schwimmer allein teilte. Also ran, 10min Dauerschwimmen -Brust-, immer dem Nachbarn nach, man will ja nicht als Jüngerer hinterher hecheln. Das klappte einige Runden auch ganz gut, bis er sich dachte, legen wir mal ne Schippe drauf mal sehen, ob ich dran bleibe. “Ok, ok, du machst das öfter und ich bin ja nur zum Testen hier!” War der einzige Gedanke der mir dazu einfiel und schwupps ließ ich den “Poser” ziehen ;)
Die ersten 10 min waren endlich rum und ich dem Tode nahe. Das kann ja was werden mit dem Triathlon.
Erstmal ausruhen.
-Denkste-
Schwupps kam auch schon der Bademeister rum und erkundigte sich nach meinem Fortschritt. Naja der Kraul-Stil ist noch verbesserungswürdig, aber mit Brust komm ich meinem Ziel dem Triathlon schon näher. -Er muss ja nicht wissen, das ich wenn nur nen kleinen 3er plane.-
Ganz trocken mit seinem Buddabäuchlein und der passend polierten Freilichtfrisur haut er raus: “Na 10 Kilo müssen aber noch runter und bisschen schneller werden, denn kommste irgendwann ins Ziel.”
Da war die Motivation gleich wieder weit unter der Wassertemperatur.
Aber was solls, ich bin ja nicht zum Spaß hier. Weiter gehts. Nach 2 weiteren Dauerschwimmübungen war ich für heute auch schon durch. Sowohl mit den Nerven als auch mit meiner Ausdauer. Anstrengender als ich gedacht hab, aber der nächste Termin ist schon gesetzt und dann werd ich dem Poser auch mal zeigen, wie ich Seepferdchengleich durchs Wasser gleite…
Fazit des Tages: 2 x fast ertrunken, 3 x kräftig mit Chlorwasser gegurgelt und 2x bei der Unterwasserdrehung wie sie die Olympiaschwimmer ja immer so gekonnt präsentieren, Gliedmaßen gestoßen. Die nächsten Versuche können also nur besser werden!
run…oder besser swim on….Chris