Nach einem Jahr warten und hartem Training war es am Sonntag den 29. September endlich wieder soweit. Der Berlin Marathon stand vor der Tür. Angefangen hat für mich alles am 27.09.2010.
An diesem Tag lief ich die 42,195km durch Berlin das erste Mal.
Von da an, hat mich die Sucht gepackt. Mit einer Zeit von 3:46:22 überquerte ich an diesem Tag die Ziellinie. Der nächste folgte 2011 mit 3:44:05 und 2012 mit 3:41:33. Es waren zwar immer nur leichte Steigerungen, aber für mich ein riesen Erfolg.
Eigentlich habe ich mir vorgenommen, nach dem dritten Marathon etwas zurückzutreten und nur noch kürzere Distanzen zu laufen. Doch was hab ich gemacht? Ich meldete mich erneut an und trainierte immer härter. Ohne Marathon geht’s einfach nicht mehr. ;-)
Als am Sonntag nun mein Wecker um 5 Uhr klingelte, war das Aufstehen für mich trotz dieser Zeit gar kein Problem. Diese Nacht habe ich sehr unruhig geschlafen und bereits wach im Bett gelegen. Vier Toast’s, einen Kaffee und ein großes Glas Wasser waren mein Frühstück.
Um Stress zu vermeiden, lagen meine Sachen bereits bereit. Nun stieg meine Aufregung immer mehr. Schließlich wusste ich ja, was mich da erwartet.
Um 7:05 kam ich dann am Bahnhof Friedrichstraße an, wo ich mich mit den anderen flitzenden Piepen traf. :-D
Vor dem Reichstag gab’s noch schnell ein Gruppenbild. Dann teilten wir uns auf und gingen zu unseren zugewiesenen Startblöcken. Im Gegensatz zum vergangenen Jahr, machte ich mich diesmal etwas früher auf den Weg und kam rechtzeitig vor dem Startschuss in meinem Block E an. Der Weg dorthin ist ja schon etwas stressig.
Um 8:45Uhr fiel der erste Startschuss für uns und die anderen 40.000 Läufer. Um 8:50 Uhr hab ich diese überquert.
Mit Olli zusammen ging es ziemlich flott voran. Bei km 8, schlängelte Olli sich so klever durch die Mengen, so dass ich gar nicht mehr dranbleiben konnte. Ich hielt mein Tempo und machte mich bereit für den Einzelkampf gegen die vielen Kilometer.
Dank der großartigen Unterstützung aller an der Strecke stehenden Freunde und Bekannte, kamen einen die zu absolvierenden Kilometer nicht so lang vor.
Durch das hin- und herfahren mit den Öffentlichen waren alle ruck zuck an anderen Orten der Strecke und feuerten uns tatkräftig an.
Angekommen am Hermannplatz zwischen km 16 und 17 staunte ich nicht schlecht, als sich die Müdigkeit in meinen Beinen viel zu schnell bemerkbar machte. ” Oh nein, das kann ja was werden!”. Ab jetzt begann ich mit der Einnahme der Power Bar Gels. Über den gesamten Marathon nahm ich 5 Gels, ca 4 Bananen und mehrere Becher Wasser und Tee zu mir, welche durch die unzähligen freiwilligen Helfer ausgegeben wurden. Auch meine beiden Schwestern waren dabei. Ihr wart einfach Großartig!
Mit ein paar gutgemachten Minuten verging die weite Strecke bis zum Ku’Damm am km 35 für mich ziemlich schnell.
Nun ging der Kampf erst richtig los. Schmerzende Beine und schwere Schultern machten die letzten Kilometer fast unendlich. Die jubelnde Menschenmenge half aber dabei, die gesetzten Ziele zu erreichen. Mit einer neuen persönlichen Bestzeit von 3:28:32 erreichte ich das Ziel hinter dem Brandenburger Tor und wusste gleich wieder, warum ich mir das alles angetan habe.
Dieses Glück und die Freude, die einen dort erwartet ist einfach unglaublich.
Für mich jetzt schon ein Grund immer wieder einen Marathon zu laufen.
Schon am Montag danach registrierte ich mich für das nächste Jahr in Berlin beim Marathon.
Jetzt heißt es nur noch Daumen drücken und hoffen, dass ich einer der glücklichen bin, die im Jahr 2014 an der Start dieser wundervollen Strecke stehen dürfen.
Vielen Dank und vielleicht bis nächstes Jahr…