Ein Zeitfahren steht schon länger auf meiner ToDo-Liste, erst recht seitdem ich stolzer Besitzer einer Zeitfahrmaschine bin. Für eine Anmeldung zu einem Einzelzeitfahren in der näheren Umgebung war es dieses Jahr zu spät, aber der Verein “BSC Süd 05 e.V. – Abteilung Radsport” veranstaltet jährlich im Zuge des Kloster-Cups ein Paarzeitfahren. Nach kurzem Absprechen der Einzelheiten mit Olli, konnten wir unsere Frauen fragen, ob wir miteinander spielen dürfen. Schon waren wir angemeldet. Auf einem 25,2km Rundkurs heißt es dann volle Power.
Da es schon was anderes ist, zusammen den optimalen Windschatten zu nutzen und gegenseitig nach vorne zu pushen, holten wir uns vorab einige Tipps und beratschlagten uns. Anders eben als bei einer gemütlichen, gemeinsamen Radtour. So trafen wir uns auch einmal vorher, um an der Abstimmung zu feilen. Ich fand das sehr wichtig, Zeitpunkt und Zeichen wann und wo überholt wird, abzusprechen. Olli ist vorab die Strecke mit dem Rad abgefahren, um sich für uns ein Bild über Straßenverhältnisse, etc. zu machen. Wir waren also nicht ganz unvorbereitet.
Wie es immer so ist, wo auch immer ich dieses Jahr mit Olli unterwegs bin, gibt es schlechtes Wetter. Er wird wahrscheinlich das Gegenteil behaupten, aber ich bin mir sicher es liegt an ihm. ;-) Bei Temperaturen um 15°, leichtem Regen und starkem Wind machten wir uns in der Früh auf den Weg nach Barnewitz. Als wir dort ankamen, kam ich mir schon ein wenig fremd vor. Die anderen Mitstreiter waren teilweise mit Vans angereist, hatten davor ihre Zelte aufgestellt und die Fahrradrollen darunter aufgebaut. So fuhren sich einige vorher auf der Rolle warm. Wir holten unsere Startunterlagen ab, tranken nochmal etwas Warmes und machten uns für unseren Start fertig. Als ich mein Triathlon Einteiler anzog, dachte ich nochmal über meine Kleiderwahl nach, denn der war ohne Ärmel definitiv zu wenig Stoff. Zum Glück hatte ich Armlinge und Handschuhe eingepackt. Um auf Touren zum kommen, fuhren wir noch eine kleine Runde. Der Regen setzte auch aus und durch den starken Wind wurden die Straßen auch langsam trocken.
Um 10:00 Uhr fiel der erste Startschuss, danach wurde alle 90 Sekunden ein neues Paar auf die Strecke geschickt und so ging es um 10:43:30 Uhr auch für uns los. Startnummer 65 und 66. Wie vorher abgesprochen drückte Olli zum Anfang aufs Tempo, was aber gar nicht so leicht war, denn der Wind machte uns gleich das Leben schwer. Im Windschatten geht das zwar immer, aber wenn man dann in den Wind geht, brennen gleich mal die Oberschenkel. Das ist aber das Schöne bei dieser Veranstaltung, man kann sich regelmäßig abwechseln. Je nach Streckenabschnitt, kam der Wind auch heftig von der Seite. Teilweise versetzte er uns so einen Hieb, dass wir einen halben Meter weiter nach links/rechts gedrückt wurden. Windschatten hatte man dort nur, wenn man fast nebeneinander fuhr. Sehr Motivierend war, dass wir zwei Paare unterwegs eingesackt haben. Ein drittes war auch noch in Sichtweite, dafür hat es aber nicht mehr gereicht. Für mich war es oft hart nach den Kurven den Anschluss zu finden. Auf nasser Strecker kommt der Angsthase in mir vor und ich nehme immer deutlich das Tempo raus. Olli schoss dann an mir vorbei und ich musste die Lücke schließen. Die Strecke war nicht abgesperrt, aber an einem Sonntag auf den Dörfern war es auf den Straßen ruhig. Ich glaub uns haben drei Autos überholt. Die Freiwillige Feuerwehr hat den Weg signalisiert, aber dennoch musste man in einigen Kurven aufpassen. Die Ideallinie wäre über die Gegenfahrbahn gewesen, aber wenn die Kurve nicht eingesehen werden konnte, war Vorsicht geboten. Bei der Zieldurchfahrt empfingen uns die Zuschauer mit Tröten und einer Feuerwehrsirene. Großartig!
Wir hatten absoluten Spaß, die Beine haben gut gebrannt und wir hoffen nächstes Jahr wieder am Start sein zu können. Mich würde dann mal interessieren was die Erfahrung, Streckenkenntnis und weniger Wind an Zeit einbringt. Dank an den Veranstalter und die Helfer für diese kleine aber gut organisierte Veranstaltung!!!
7 Kommentare
Ich habe an euch gedacht und gehofft, dass ihr noch glimpflich davon kommt, während bei uns die Welt untergegangen ist. Das mit dem Wind war sicher super anstrengend. Super gemacht!
Ich kann die Veranstaltung auch nur empfehlen. Bin dort vor zwei Jahren im Mixed-Team gestartet. Es war nicht stürmisch, aber generell ist die Strecke ja windanfällig. Auf jeden Fall macht es Spaß und ich würde auch gern wieder mit dabei sein, wenn es sich ergibt.
Dann haben deine gedanken wenigstens den regen ferngehalten :-) 25 km klingt auch erstmal nicht viel, aber das an der belastungsgrenze… war schon geil.
“Für Hobbyrennfahrer” – aber im Van samt Zelten und Rollen ankommen :D Schöner Bericht, gut gemacht Jungs ;-)
Ich kann bestätigen, wenn Olli mit dabei ist, kannst immer mit Regen rechnen ;)
Staffeltri, Zugspitztrail, LiebnitzTri und und und…
Sonst tolle Leistung bei dem Wetter!
Aber nach den “Lahmen Enten” auf der Ergebnisliste die Flitzpiepen? das muss andersrum sein ;)))
Hallo, Hallo! Ich erinnere an sehr gutes Wetter beim Berlin Triathlon; Volkstriathlon und ähhhh, ja den 100 Meilen ;) Sooo schlimm kann es ja nicht sein! seht es mal als Herausvorderung.
Biete Hamburg Triathlon, BerlinMan Mitteldistanz und dein erster Berlin Triathlon war auch Regen , es tut mir leid, aber du bist ein Schlechtwetter-Wettkampftiefdruckgebiet ;)
“Lahme Enten” sind vor uns gestartet. Das ist die Starterliste