Meine längste Distanz die ich bisher gelaufen bin, waren die 26km bei der 1. SCC Cross-Challenge Oktober 2012
Ich hatte und habe vor dem Marathon einen riesen Respekt. Vielleicht wollte ich es deswegen so sehr. Fühlen was man als “Marathoni” fühlt. Spaß, Freude, Schmerz, Kampfgeist, Motivation, Anstrengung, Überwindung, Reiz, es sind so viele Gefühle die in dem Marathon über mich herfielen, weitaus mehr als die hier aufgezählten.
Von Nervosität war aber bis kurz vor dem Start nicht viel zu merken. Habe gut gegessen und war relativ locker in der Muskulatur und in der Hoffnung das es einfach ein Klasse Erlebnis wird!
Mit dem Team trafen wir uns gegen 07:15 am Bahnhof Friedrichstr. Den Tag begannen wir somit schon einmal sehr entspannt. Von Hektik keine Spur.
Unsere Fans waren auch positioniert, alle Checkpoints mit ihnen abgesprochen, die Kleiderbeutelabgabe und der Weg in den Startbereich verlief sehr entspannt. Kann ja eig nix mehr schief gehen.
Nun ja, kann es ;)
Nach dem der Haile den Startschuß gegeben hat, Micha und Ich uns 5min später über die Startlinie wagten verlief alles super, wie bei jedem anderen Lauf auch. Es war nur etwas voller! Am S-Bahnhof Tiergarten gab es den ersten Gruß an die Freunde, hier wurde noch schnell meine Jacke abgegeben und mit lockeren 04:51 die ersten 5km absolviert.
Es boten sich tolle Bilder der Menschenmassen die sich wie eine Schlange durch die Stadt schlängeln.
Was mir am Anfang so leicht viel sollte später seinen Tribut zollen.
Ich wurde sachte immer schneller, es machte Spaß sich durch die Massen an Leuten zu bewegen, sich den nächsten zu suchen der mich weiter mit nach vorne zieht.
Split | Tageszeit | Zeit | Diff | min/km | km/h |
---|---|---|---|---|---|
5 km | 09:14:48 | 00:24:13 | 24:13 | 04:51 | 12.39 |
10 km | 09:38:25 | 00:47:50 | 23:37 | 04:44 | 12.70 |
15 km | 10:00:33 | 01:09:58 | 22:08 | 04:26 | 13.56 |
20 km | 10:22:25 | 01:31:50 | 21:52 | 04:23 | 13.71 |
Half | 10:27:02 | 01:36:27 | 04:37 | 04:13 | 14.28 |
25 km | 10:43:46 | 01:53:11 | 16:44 | 04:18 | 13.99 |
Bis Km 25 verlief alles gut, zu gut! Aus dem geplanten schnitt von 04:46 wurden schnell 04:20 was meinem rechten Obeerschenkel überhaupt nicht gefiel.
30 km | 11:08:17 | 02:17:42 | 24:31 | 04:55 | 12.24 |
35 km | 11:38:01 | 02:47:27 | 29:45 | 05:57 | 10.09 |
40 km | 12:03:42 | 03:13:07 | 25:40 | 05:09 | 11.68 |
Finish | 12:15:58 | 03:25:23 | 12:16 | 05:36 | 10.74 |
Wie man schön sieht ist danach nicht mehr viel passiert, ade Laufgenuss, willkommen Schmerz und Qual. Ich wollte stellenweise schon aufhören, konnte aber ein paar mal mit Dehnung den Muskel wieder lockern und mit gedrosseltem Tempo die schier endlosen Kilometer weiter laufen. Die Stimmung an der Strecke machte jedoch alles wet. Man wurde angefeuert bejubelt und mit Musik beschallt! “Aufgeben?” “Niemals!” So atmete ich die Stimmung ein und machte das beste daraus. Vor allem immer schön lächeln wenn die Freunde am nächsten Checkpoint warteten um sich nix anmerken zu lassen ;)
Wie sagt man so schön: Schmerz vergeht, Stolz bleibt!
Ab Km 40 zog sich das ganze nur noch wie ein Kaugummi ein Trost waren die Läufer die ich tatsächlich noch überholen konnte, denn die konnten gar nicht mehr. Ein paar Schulterklopfer hier und da haben mich 8km vorher auch aufgebaut und sollten auch ihnen helfen den Rest noch durchzustehen.
Dann “Unter den Linden” angekommen war es ja nicht mehr weit und die Freude über den Zieleinlauf überwog dem Schmerz, der wie Schraubzwingen an den Schenkeln hing.
Ein riesen Gefühl unter diesen Umständen durch das Brandenburger Tor zu laufen, im Zieleinlauf mit dem Puplikum zu spielen damit sie noch einmal zum letzen Jubel der einen über die Ziellinie trägt ausholen.
Einfach Klasse!
Schön war es auch neue Gesichter kennenzulernen.
Mathias aus Pankow, mit dem ich im Zielbereich gut plaudern konnte.
Mit Sabrina, Sven, Manu von Laufwelt und Andre hatte ich auf der Marathon Party noch einen gelungenen Abend. Dort traf ich auch Alex (verrückter Typ ;) ) und Susanne von den Sandbox Warriors erstmals.
Einen Gruß an alle Freunde auf und an der Strecke und die von Zuhause mitgefiebert haben.
Ich hatte einen megamäßigen Tag mit euch!!
P.S.: Heute kann ich kaum laufen, Ampelphasen und Treppen sind meine natürlichen Feinde, aber es war so schön! ;)
2 Kommentare
Herzlichen Glückwunsch zum erfolgreichen Finish! Du hast meinen vollsten Respekt! Und am Abend bei der Marathonparty hast Du übrigens gar nicht den Eindruck gemacht als ob Du erst wenige Stunden vorher 42 km gelaufen wärst :-)
Der Geist wollte aber die Muskeln nicht. Tanzen, wie die anderen hätte ich aber bei bestem Willen nicht mehr gekonnt. War ein netter Abend. Hab mit Andre unwissenderweise schon ein paar Wettkämpfe bestritten, echt witzig!