Am Samstag, den 8.3.2014 war es soweit… “Der Masterchief” rief das 5. Mal zum Gebet der Veteranen und 2800 “Verrückte” kamen. Das konnte nur bedeuten: Es ist Zeit für den Braveheart Battle Run 2014.
Diesmal trauten sich nur Olli und Chris diese Strapazen zu. Dem Rest des Teams war es schlichtweg zu früh in der Saison. Ehrlich gesagt, nach dem März 2013 mit Minusgraden und viel Eis und Schnee, war uns beiden auch bis Mitte Februar nicht so recht klar, ob die Idee gut war.
Wir machten uns Freitag zu dritt mit Christiane auf den Weg nach Münnerstadt. Dort teilten wir uns mit dem Team der Sandbox Warriors und MF Racing eine Unterkunft. Nach einen gemeinsamen Abendessen und einem kurzen Plausch über den BHB 2013 ging ich (Chris) mit einem leicht flauen Gefühl ins Bett. Ich wusste schon, warum ich mir die letzten Monate extra keine Videos oder Streckenberichte über den Lauf angesehen habe. Mindestens 12 Wasserdurchquerungen, 35 Hindernisse auf 25-28 Km und 1000 Höhenmetern… Nicht die besten Gedanken für einen ruhigen Schlaf, wenn man die letzten Wochen etwas faul war und wenig trainiert hat.
Aber wo wir schon mal hier sind, gehen wir auch an den Start. Das Wetter war uns hold. Milde Temperaturen erwarteten uns. Der Start am Samstag war auf 11:00 Uhr terminiert und ließ uns trotz der Gedanken an das folgende Rennen den Tag recht gelassen beginnen.
Nach unseren obligatorischen Startfotos ging es mit den Sandbox Warriors in den Startblock.
In der 3. Welle ging es für uns alle auch schon mit der 1. Riesenüberraschung los! Miele und Hanni sind extra morgens um 6 Uhr aus Berlin angereist um uns anzufeuern! 2 Min vor unserem Start kamen sie gerade noch pünktlich an. WOW super Leistung “Mädels” !!!
Jetzt aber los. Erst eine halbe Sportplatzrunde und dann raus in die
“Hölle von Münnerstadt”.
Es begann mit einem Zick-Zack Kurs quer durch die Büsche! Knapp 100m steil bergab und dann gleich wieder bergauf. Zwei mal und schon wussten wir, das wird heute in den Beinen brennen. So ging es eigentlich die ganze Zeit. Entweder bergauf, bergab, durch einen Fluss (der nebenbei schweinekalt war) oder in Schlammlöcher. Für jeden war irgend etwas dabei. Ich persönlich fand die Schlammgruben mit geschätzten 3,5 m Tiefe und ordentlicher Schlammfüllung mit am härtesten. Hier, wie auch fast alle anderen Hindernisse, waren fast immer NUR mit der Hilfe der anderen zu meistern. Aber darauf musste man nicht lange warten: Jedem Einzelnen wurde die Hand gereicht und alle gaben ihr Bestes, um auch den anderen Teilnehmern zu helfen wo es nur ging. Es folgte die Bergpassage, welche wir nur im leichten Trab bewältigen konnten. Da die Sonne ordentlich schien, wurden wir auch dementsprechend aufgeheizt. Diesen Run im Sommer auszurichten wäre eine zusätzliche Qual. Nur mit dem Unterschied, das man sich dann auf die Abkühlung à la “Loch Ness” gefreut hätte.
Wir wollen ja nicht jammern, aber das Wasser war mehr als kaaalt! 100m weit bis zum Hals und noch tiefer in diesem seeähnlichen Gewässer, war nochmal eine zusätzliche Tortur. Tauchen war hier 2x inklusive, da der “Masterchief” netterweise 2 Reihen mit Kanus quer über den See gespannt hatte. Zum Glück haben unsere Damen und direkt am Seeausgang mit Wasser und etwas Wärme versorgt.
Nach einem weiteren Krabbelhindernis und einem Sprung über brennende Paletten wurde man doch glatt von drei einsam feiernden Münnerstädtern auf einem Feldweg und nem Gläschen Sekt empfangen.
“Aber Sch**ß drauf : BRAVEHEART IST NUR EINMAL IM JAHR!!!”
sangen sie laut im Chor und da konnten wir doch nicht nein sagen…
3 Flaschen später…
Ähhh nein. So lief es nicht ;)
Wir mussten weiter zu “Bauer Edi” uns leckere Nutella-Stullen krallen. Für alle die nicht “das Glück hatten” mit zu laufen: Beim Bauern Edi ging es einmal quer durch den Bauernhof, inkl. Heuballenklettertour und danach 1a Verpflegung.
Am liebsten wären wir gleich dort geblieben, bei den Stullen, gekochten Eiern, ich glaub die hatten sogar Bier am Start. Aber es half alles nichts, mit dem voll gestopften Ranzen mussten wir auch gleich wieder auf den Boden der Tatsachen zurück. Dem Acker. Diesmal hatten sie den Weidezaun einfach mal als Stromschocker umfunktioniert. Die folgende Bergabpassage war der wohl entspannteste Teil des Laufs. “Unten” angekommen dürften wir dann noch einmal durch die Schlammgruben und man merkte doch so langsam, wie die körperliche Schwäche in einem aufstieg. Jedesmal zusätzlich durch den Fluss ließ die, ohnehin schon ordentlich beanspruchte, Muskulatur noch einmal zusammen krampfen.
Nach 04:41:31 Std. und auf dem 1607.und 1608. Platz kamen wir voller Stolz ins Ziel.
Unsere Sportics Statistik von Olli und Chris bekommt ihr natürlich auch hier!
Damit war Olli offiziell solange unterwegs wie noch nie. Ich bin es ja u.a. vom Strongmanrun gewohnt, mir “Zeit zu lassen um die Strecke zu genießen.” :)
Vielen Dank nochmal an Olli das er sich die 4:40 h mit mir durch den Schlamm und Dreck gequält hat. Dieses langsame Tempo war ja nochmals zusätzlich eine Herausforderung!
Abends ließen wir beim “Griechen” den anstrengenden Tag Revue passieren. Auf der anschließenden AfterRunParty blieb dann auch kein Auge trocken ;) Tanzen sah, zum Glück bei den Anderen, dank der harten Beine genauso seltsam aus wie bei uns!
Uns hat es sehr gefallen. Der Event war mehr als nur gelungen. Organisation, Abläufe, Sicherung und Sanitäter an jedem Hindernis. Sogar Taucher an jedem Wasserhindernis waren schon sehr gut platziert.
Einziger kleiner Kritikpunkt ist, das der erste Verpflegungspunkt erst sehr spät kam und generell hätte es 1-2 mehr geben können.
Sonst war das Wetter perfekt und als Bonus lernten wir neue Freunde z.B. im Team der Sandboxer kennen und freuen uns jetzt schon auf die nächsten gemeinsamen Events!!
Münnerstadt ist eine Reise wert, wir sehen uns wieder am 07.03.2015 !! Angemeldet für 2015 sind wir schon!
1 kommentiere
Bald ist es wieder so weit!!!